Pandemiezeiten scheinen auch schlechte Zeiten für Verbrecher zu sein. Diese Erkenntnis konnte die Polizei noch 2020 mit Blick auf die polizeiliche Kriminalstatistik liefern. Weniger Touristen und viel Homeoffice machten es Langfingern erscheinend deutlich schwieriger, ihren Machenschaften nachzukommen. Das hat sich nun mit Blick auf die Zahlen 2021 wieder etwas gewandelt.
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So haben die Anzahl der Verbrechen in Vorpommern-Greifswald im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen, teilt die Polizeiinspektion Anklam mit. Um rund zwölf Prozent sei die Fallzahl im Vergleich zu 2020 in 2021 gestiegen. Insgesamt wurden 14 900 Straftaten registriert. Im Fünf-Jahres-Vergleich befinde man sich damit wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau, so die Beamten.
Das schlägt sich gleich in mehreren Deliktgruppen wieder. Hervorzuheben seien dabei etwa die Hauseinbruchsdiebstähle, die 2021 um gut 60 Prozent zum Vorjahr angestiegen sind. Wobei diese in den Hoch-Zeiten der Pandemie auch einen historischen Tiefstand erreicht hatten. Hier zeigte sich, dass den Dieben anscheinend kaum Gelegenheiten blieben, ungesehen einzubrechen.
Das sieht jetzt wieder anders aus. Gleichzeitig konnte nun aber auch ein Plus von nahezu 50 Prozent bei den Aufklärungen erzielt werden, teilt die Polizei mit. Das liege vor allem an einem Diebesduo, das im Raum Wolgast, Greifswald und auf Usedom besonders aktiv war und gleich mehrerer Taten überführt werden konnte. Beide Männer seien inzwischen vor dem Landgericht Stralsund zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, so die Polizei.
Bei den alltäglichen Diebstählen gibt es ebenfalls ein deutliches Plus um 768 Fälle zu verzeichnen – auch hier zieht die Polizei Parallelen zur Corona-Krise. So hätten die verstärkten Kontrollen der Schutzmaßnahmen etwa bei den Ausgangsbeschränkungen und Reise-Einschränkungen auch in diesem Bereich durchaus eine präventive Wirkung erzielt, die nun anscheinend wieder nachgelassen habe.
Auch andere weltpolitische Krisen haben indes ihren Eingang in die vorpommersche Statistik gefunden. So stiegen Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz in 2021 gleich um 233,5 Prozent an.
Ein absoluter Zuwachs um 628 Fälle war damit Landesspitze. Allerdings gehen diese Vorfälle hauptsächlich auf die zwischenzeitlich stark genutzte Fluchtroute über Weißrussland zurück. In Vorpommern wurden die Ankommenden aufgegriffen und registriert und gingen somit auch in die hiesige Statistik ein.
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