Es hörte sich nach einem ganz großen Wurf an, als im Juni 2020 die Pläne des polnischen Investors Vici-Polska in Anklam zum ersten Mal auf dem Tisch langen. Für 18 Millionen Euro wollte das Unternehmen in Anklam einen Standort aufbauen. Dort sollten vorrangig für den asiatischen Markt Frühstücksprodukte produziert werden. Über 100 Arbeitsplätze sollten entstehen, der Baustart möglichst noch im gleichen Jahr erfolgen.
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Zu sehen ist von dem Müsli-Werk bis heute nichts. Die Baufläche im Anklamer Gewerbegebiet liegt nach wie vor brach. Jetzt musste Bürgermeister Michael Galander zudem eine bittere Botschaft in der Anklamer Stadtvertretung verkünden.
Nach einem zwischenzeitlichen Gesellschafterwechsel – Vici-Polska war demnach schon seit einiger Zeit, wie auch andere Investoren, nicht mehr an dem Projekt beteiligt – sei das Projekt der Gesellschaft „Vegawell“ nun gescheitert, so Galander.
Die Stadtvertreter müssten in Zukunft den Verkaufsbeschluss der betroffenen Flächen aufheben, kündigte er an. Dann sei die ganze Geschichte für die Stadt bereits wieder vom Tisch. Zu einem Notartermin oder einem Verkaufsvertrag sei es bislang nämlich noch gar nicht gekommen.
Dafür scheinen die Investorenpläne an anderer Stelle besser voran zu kommen. An dem Betriebsgelände von „Plant A“ eines norwegischen Investors werde bereits gebaut. Dort sollen ebenfalls vegane Produkte, wie etwa vegane Joghurts, Desserts und Drinks, in Zukunft hergestellt werden. Zudem stünden für dieses Vorhaben nun bei Bedarf durch das Scheitern von Vegawell auch noch weitere Gewerbeflächen zum Ankauf zur Verfügung.
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